Die Gose trat von Döllnitz aus ihren Siegeszug an. Auch unter Soldatenwar das seit 1824 im Ort gebraute Bier sehr beleibt.
SeinegroßeIndustriegeschichtekannmandem beschaulichenÖrtchenDöllnitzanderWeißenElster heutekaummehransehen.Dabeiwurdeindem heutigenSchkopauerOrtsteilsvorfast200Jahren einStückGeschichtegeschrieben:EinBrauknecht namensPhilippLedermannkam1824indie Gegend.ImGepäckhatteerdasRezeptfürein neuesobergärigesBier,dasnachdemFlüsschen seinerHeimatstadtGoslar,derGose,benannt wurde.„DurcheineglücklicheFügungkamernach Döllnitz,woderBraumeisterdesRitterguts,aufdem schonvor1665Biergebrautwurde,gestorbenwar“, erzähltDöllnitz’OrtschronistBerndSinang.Johann GottliebGoedecke,einhallescherKaufmannund BesitzerdesGutes,beschloss,derGoseeineChance zugeben.MitihremSiegeszug,derbisnachLeipzig reichensollte,hatteaberaucherwohlkaum gerechnet.GoseBier:FürDöllnitzbedeutetederErfolgdes BieresdenDurchbruchfüreineganzbesondere BrautraditionFürDöllnitzbedeutetederErfolgdesBieresden DurchbruchfüreineganzbesondereBrautradition: „ImLaufederZeitetabliertensichvorOrtvier Brauereien,diezumTeileigeneAusschänke betrieben“,erzähltBerndSinang.„Zudemwurdedie GosebisnachLeipzigundHallevertrieben“,ergänzt erstolz.DasneuartigeBierwargünstigherzustellen. DieZutatenwuchsenaufdenFeldernrundum Döllnitz.DiefürdieBeheizungderBraupfannen benötigteKohlesollineinemeigenenSchacht gefördertwordenseien.ZugutekamdenDöllnitzern offenbarauch,dassdieBrau-SozietätinGoslar1826 beschloss,keineGosemehrzubrauchenund Döllnitz damit ein Alleinstellungsmerkmal besaß.DieGosesetzteihrenSiegeszuginganz Mitteldeutschland fort.GoseBier:1880gründeteAugustMüllerinder Elsterstraße in Döllnitz eine BrauereiAuchanderewolltenvomwirtschaftlichenErfolgder Goseprofitieren.1880gründeteAugustMüllerin derElsterstraßeinDöllnitzeineBrauerei,diedanach mehrfachdenBesitzerwechselte-undunterFranz HanischschließlichindenVereinigtenBrauereien „Germania“aufging,zuderauchdie1899eröffnete BrauereiHädickegehörte.MitderBrauereiHanisch undCo.kaminderHalleschenStraße1911eine weitereProduktionsstättehinzu.Auchwährenddes Ersten Weltkriegs wurde in Döllnitz Gose gebraut.Für„Germania“kamallerdingskurznachKriegsende dasAus.DieProduktionwurdeaufKartoffelflocken umgestellt.1945schlossdasWerkkomplett.„Auch imRittergutendetenachdemKriegdieTradition, manmusstesichindenNotzeitenebenumandere DingekümmernalsumBier“,erklärtSinang.Einzig derStandortHallescheStraßehatteBestand,aber auchnurbis1968.SeitKriegsendewurdehierunter anderemdurchdenKonsumgenossenschafts-verbandjedochnichtmehrBierproduziert,sondern Mineralwasser und Limonaden.Gose Bier: Goseflaschen aus der NachkriegszeitChronistSinanghatganzeLeitz-OrdnermitMaterial zudenBrauereiengesammelt.Einerdergrößten SchätzesindallerdingsalteGoseflaschenausder Nachkriegszeit,dieineinemKellerschlummern. NochohneEtikett,stattdessenmitPrägungaufdem Glas,dokumentierensieeinStück-oderbesser gesagtSchluck-Industriegeschichte,dievielelängst vergessen haben. (mz)Dieser Artikel wurde verfasst von Michael BertramDer beitrag „ Obergäriges Bier aus dem Saalekreis: Der Siegeszug der Gose begann in Döllnitz“ stammtvon der Mitteldeutschen Zeitung 15.07.2018 .
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Erstellt 2016, Herrausgeber : Ortschaftsrat DöllnitzText, gestaltung und Redaktion: Günter SachseGrafik und Layout : Angelika Röder
Diese Bilder wurden durch unseren Chronisten Herr B.Sinag aus Döllnitz bereitgestellt.
Diese Bilder wurden durch unseren Chronisten Herr B.Sinag aus Döllnitz bereitgestellt.
Eine Wahre Geschichte von 1881 „ Goseweg „Kaum glaublich ist es, wie leicht sich immer wieder Leute betren lassen, schlimm genug ist es aber, wenn der Schwindel in der eigenen Familie zu suchen ist. Seit ca. zwei Jahren hat ein 13 Jahre alter Knabe seinen Angehrigen vorgeredet, dass er bei seinem hiesigen Sonntagsschuldirektor Privatstunden erhalte. Dieser Herr sei sein besonderer Gnner und Schtzer und wollte ihn sowohl wie die ganze Familie heben und beglcken. Er solle studieren, whrend die Eltern ein paar Huser, die anderen Verwandten ebenfalls, der eine in Dllnitz wohnende sogar eine groe Schmiede unterhalten solle. Der Vater des Knaben, der diesen unbekannten Gnner seines Sohnes gern kennen lernen wollte, durfte jedoch nicht zu diesem kommen, da er, wie der Knabe stets erzhlte, von niemanden erkannt sein wollte und auf jeden Dank verzichte. Damit beruhigte sich die ganze Verwandtschaft auch noch, als der Knabe erzhlte, das der Wohltter verlange, die Verwandten sollten in eine bestimmte Kasse gewisse Betrge einzahlen. Der Vater zog das Geld ein und bergab es dem Knaben zur Ablieferung. Der Knabe verjubelte das ganze Geld und kaufte fr ca. 150 Mark sich Bcher und Schreibmaterialien, verschenkte dieselben in Dllnitz an die Kinder, wo er ebenfalls angab, diese schickte der Unbekannte. Dann nahm er eine grere Anzahl Knaben und Mdchen von Dllnitz mit nach Halle und lie sie fotografieren, schickte sie auf den Bahnhof und schaffte sie kostenlos wieder nach Hause. Mann nannte ihn dort schon nicht anders als „der Student von Halle“. Die Verwandten schienen absolut keine Aufklrung zu wnschen. Doch hat unsere Kriminalpolizei nun Licht in die Sache gebracht und den ganzen Schwindel aufgedeckt.Meldung vom 08.03.1881 und erschien im Halleschen Tageblatt am 10.03.1881Ausführung unseres Chronisten Bern Sinang Nachlesbar im „ Döllnitzer Kalender „ Ausgabe 2020
Das Wappen der Gemeinde DöllnitzHistorische BegründungDas Wappen ist geteilt in Silber und Grün. Auf das silberneobere Feld ist ein schwarzer Wurzelkopf aufgelegt, vondem rechts und links seitlich und diagonal nach oben 4lappige grüne Eichenblätter ausgehen.Das untere grüne Feld ist mit einem silbernen Wellenbandbelegt ( waagerecht ).Die Darstellung der abgeschlagenen Eiche, die wieder neuausschlägt, ist als Symbol für die WiederbelebungDeutschlands nach 1918 bekannt ( s. Briefmarken zumNationalkongress 1919 ).Als Siegel wurde dieses Symbol seitens der GemeindeDöllnitz ab Ende 1996 geführt.Das silberne Wellenband ist ein Verweisen auf dieseGemarkung berührende Weiße Elster.Die Farben Silber und Grün verweisen auf die historische Zugehörigkeit zu Sachsen.
Alte Postkarten aus Döllnitz - Eine Sammlung von Günter Kurz und Bernd Sinang
Postkarte aus Döllnitz (Sammlung: Günter Kurz)
Mit der Veröffentlichung historischer Postkarten erinnern wir nun schon eine geraume Zeit daran, wie es in den Dörfern des südlichen Saalekreises einst aussah. Diesmal zeigen wir Ansichtskarten aus der Schkopauer Ortschaft Döllnitz, die im Jahr 1091 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Postkarten stammen aus der Sammlung von Günter Kurz, Ortchronist Bernd Sinang hat die passenden Informationen zusammengetragen.
Postkarte aus Döllnitz (Sammlung: Günter Kurz)
„Im Jahr 1991 beging Döllnitz seine 900-Jahr-Feier. Seit 1445 bis 1815 trennte eine Grenze den Ort. Das Oberdorf gehörte zum Hochstift Merseburg (Sachsen), das Unterdorf zum Erzbistum Magdeburg (Preußen). Seit 1824 bis 1947 wurde in Döllnitz Gose gebraut. Um 1909 gab es vier Brauereien und zwei Mälzereien im Ort, auch fünf Gasthöfe. In den drei Schulen war 1948 die Schülerzahl auf 455 angestiegen.“